Was ist das Besondere an Portwein?

Portweine sind Weine aus dem portugiesischen Dourotal, die einerseits eine deutliche Süße haben und andererseits sehr kraftvoll sind: sie haben nahezu 20 Volumen % Alkohol. Der Grund dafür ist, dass die Winzer die Gärung des noch relativ süßen Mostes durch die Zugabe von farblosem Destillat stoppen. Durch den recht hohen Alkoholgehalt des Mostes werden die Hefen abgetötet und die Gärung ist gestoppt. Das hat man aber nicht grundlos so gemacht.

Vielmehr ist es auf die politische und wirtschaftliche Situation Anfang des 17. und 18. Jahrhunderts zurückzuführen. England war schon lange ein großer Abnehmer für europäische Weine. Im 17. Jahrhundert kämpfte Portugal an der Seite Englands gegen Spanien. Daher die enge Beziehung dieser beiden Länder. 

Im Zuge dessen wurde England ein immer wichtigerer Abnehmer portugiesischer Weine. Aber die Weine waren nicht stabil genug für die lange Schiffsreise. Daher wurde aus der Not entdeckt, dass man die Weine durch Zugabe von Destillaten für den Transport haltbar machen konnte. Diese "aufgespriteten" Weine hatten in England besonders großen Erfolg. Und so entstand eine neue Kategorie von Weinen. Portwein.

Was ist denn nun der Unterschied?

Der Tawny Reserve ist ein außergewöhnlich hochwertiger Wein für vergleichsweise kleines Geld. Im Durchschnitt besteht dieser Tawny Reserve aus ungefähr neun Jahre im Fass gereiften Weinen.

Als Tawny werden Portweine bezeichnet, die lange im Fass gelagert wurden. Die Fasslagerung lässt den Weinen mit Sauerstoff in Kontakt kommen, so erhalten Tawnys ihre typische Tabakfarbe und Aromen wie Dörrobst, Toffee und Gewürze. Tawnys sind Verschnitte von verschiedenen Jahrgängen. Sind 20 Jahre als Reifedauer vermerkt, deutet die Angabe darauf hin, dass der Wein die Charakteristik eines lang gereiften Tawnys aufweist.