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Entwarnung vorweg: Es geht hier nicht um billigen Lambrusco, den man in jeder x-beliebigen Pizzeria dazu kaufen kann. Eine gute Pizza harmoniert mit gutem Wein – ganz gleich, ob man sich die Köstlichkeit beim Pizzabäcker seines Vertrauens bestellt oder sich selbst ans Backen macht. Aber welcher Wein zur Pizza darf es sein? Hier haben wir ein paar Tipps für Sie.
Eine italienische Erfolgsgeschichte
Man kann sich natürlich streiten, wer zuerst auf die Idee kam, Fladenbrot zu backen und mit Zutaten zu belegen. Waren es die Griechen? Die Etrusker? Die Pizza, wie wir sie heute in ihrer Form kennen, hat sich aber in Italien entwickelt und trat von dort aus ihren weltweiten Siegeszug an. Es war der Koch und Bäcker Raffaele Esposito, der 1780 seine Kreation hervorzauberte zu Ehren der Königin Margherita: Brot, Tomate und Käse – mit dieser simplen Urformel ist die Pizza Margherita bis heute beliebt.
Aber wo auch immer der Ursprung dieses kulinarischen Klassikers liegt – Fakt ist, dass im Laufe der Zeit immer mehr Variationen entstanden sind: mit Meeresfrüchten, Büffelmozzarella, vier Käsesorten, Zwiebeln, Champignons, Salami oder Schinken. Auch vegetarische Rezepte machen die Runde und so wie auch manche Pizzavariante, bei der die Meinungen weit auseinandergehen. Genannt sei hier die berüchtigte Pizza Hawaii mit Ananas. Bei dieser Vielfalt ist es klar, dass auch der Wein zur Pizza stimmig gewählt werden muss.
Kleiner Exkurs: Rezept für den Pizzateig
Vielleicht möchten Sie auch mal Pizza selber backen. In dem Fall können Sie sich für den Teig einfach nach dem folgenden Rezept richten. Der originale, neapolitanische Pizzateig besteht aus wenigen Zutaten: (für 1 Kilogramm Mehl, ca. 5 Pizzen):
- 30 Gramm Salz
- 600 ml Wasser
- 2 Gramm frische Hefe (Frischetheke)
- 1 Kilogramm feines Mehl
- 50 Milliliter natives Olivenöl
- einen gehäuften Teelöffel Zucker
Das Mehl wird zuerst in eine Schüssel gegeben. Das Wasser erwärmen (wer möchte, kann noch etwas Milch dazugeben) und danach mit Salz, Zucker, Hefe und Öl verrühren. Die Masse mit dem Mehl vermengen und dann alles verkneten. Wenn der Teig zu klebrig wird, dann einfach noch etwas Mehl dazugeben. Danach ruht der Pizzateig etwa 30 bis 40 Minuten, bevor er auf einer Fläche ausgerollt und mit den gewünschten Zutaten belegt wird. Zum Schluss kommt die Pizza in den Ofen, wo sie 15 bis 25 Minuten bei 250 Grad (Ober- und Unterhitze) gebacken wird. Fertig. Jetzt gilt es nur noch, zu überlegen, welcher Wein zur Pizza passt.
Welcher Wein zu welcher Pizza? Verschiedene Pizzasorten und ihre Pairing-Partner im Überblick
Wein zu Pizza Margherita
Die Pizza Margherita harmoniert besonders gut mit leichten italienischen Rotweinen, die genügend Fruchtaromen und dezente Säuren beinhalten, um die dominante Tomatensäure auszugleichen. Ein Barbera d´Asti oder ein junger Chianti aus der Toskana wären geeignete Kandidaten dafür. Ein toller Rotwein aus der Toskana ist der Poliziano Chianti Colli Senesi DOCG. Er überzeugt mit Frische und Leichtigkeit. Ebenfalls bietet sich ein fruchtiger Pfälzer Weißwein an, wie beispielsweise der Arnold Grauburgunder. Seine fruchtigen Aromen sind außerdem optimale Begleiter für jede vegetarische Pizza.
Weinempfehlungen für würzige Pizzen mit Peperoni, Salami oder Prosciutto
In dieser Liga darf der Pizzawein körperbetont und kräftig sein. Hier kommen auch gerne frische, trockene weiße Weine vor, die ein Gleichgewicht zu den salzig-würzigen Aromabomben wie Kapern, Prosciutto Cotto oder Peperoni herstellen. Sind salzige Oliven mit im Spiel, bietet sich ein intensiver Grüner Veltliner an, dessen frische Frucht die salzig-herben Töne herrlich begleitet. Eine echte Empfehlung ist saftig harmonischer Weißwein aus dem österreichischen Weinviertel: Ein Grüner Veltliner vom Weingut Maurer ist der optimale Pairing-Partner. Als Wein für eine Pizza Tonno mit Thunfisch und Kapern kommt ein trockener Vermentino aus Sardinien oder der Toskana infrage.
Kombination mit Vierkäsepizza (Quattro formaggi)
Passende Pizzaweine zu geschmolzenem, milden sowie kräftigem Käse sind aromatische Rotweine wie ein Primitivo Quota 29 Primitivo IGT Salento von Menhir. Dieser Rotwein aus Apulien erfreut bereits mit seiner ausdrucksstarken rubinroten Farbe und dem fruchtvollen Bouquet. Ebenfalls passend: ein gehaltvoller Montepulciano d´Abruzzo – etwa der Nicodemi Le Murate Montepulciano d’Abruzzo Bio.
Auch Weißwein und Käse sind eine tolle Kombination. Empfehlenswert sind die säurereduzierten, fruchtigen Weißweine, die den Käsearomen entgegentreten können und sie kunstvoll verfeinern. Perfekte Begleitweine zu der Vierkäsepizza wären ein Drius Chardonnay Isonzo del Friuli oder sein Pendant aus der Kellerei Bozen, Chardonnay Südtirol. Italienischer Weißwein hat reichlich Potenzial und passt sich harmonisch dem Käsebelag an, ohne aufdringlich zu erscheinen.
Auf jeden Fall weißer Wein zur Pizza mit Meeresfrüchten
Wenn es um die Pizza Frutti di Mare geht, dann ist Weißwein auf jeden Fall die erste Wahl. Er balanciert den Geschmack perfekt aus. Geeignet ist ein Pinot Grigio. Geheimtipp: der Drius Pinot Grigio Isonzo del Friuli ist ein wunderbarer Weißwein aus dem Friaul, der mineralisch und mit einem Bouquet aus frischen Blüten, Heu, Birnen sowie Zitrusnoten daherkommt. Am Gaumen hallt der saftige Ruländer lange nach.
Wein zu Pizza – das Fazit
Sie sehen also: Wein zu Pizza beschränkt sich nicht auf den einfachen Lambrusco. Es gibt hervorragende Rotweine und Weißweine, mit denen sich der italienische Klassiker genießen lässt – ganz gleich ob es sich um eine selbstgebackene Pizza handelt oder um eine Bestellung beim Italiener des Vertrauens.