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« Empfehlungen für die Sauce und die Speisebegleitung »
Eine echte ungarische Spezialität: Gulasch. Auch bei uns hat sich das Schmorgericht zu einem beliebten Klassiker deftiger Hausmannskost entwickelt. Da das Gericht sehr kräftig ist, muss die Weinbegleitung ordentlich dagegenhalten, um nicht unterzugehen. Welcher Rotwein zu Gulasch als Weinbegleitung oder für die Weinsoße passt? Tipps gibt es hier.
Das Nationalgericht aus Ungarn
Die Ungarn lieben den fleischbetonten Schmortopf. Diese Art von Ragout ist einfach und schnell zubereitet und hat in früheren Zeiten auch ärmere Bevölkerungsschichten genährt. Es war ein klassisches Hirten- und Bauerngericht in der Puszta. Die Puszta ist eine weitläufige Steppe in Ungarn. Sie erstreckt sich aber auch in Teile der Slowakei und in das österreichische Burgenland.
Heute ist ein Gulaschtopf weit darüber hinaus bekannt und international beliebt. Außerdem gibt es die Speise in verschiedenen Varianten: Rindergulasch, Hirschgulasch oder Wildschweingulasch gehören zu den typischen Zubereitungsformen. Deftiges Fleisch wie Schulter oder Nacken eignet sich besonders gut, da dieses während der langen Garzeit schön zart wird. Schriftlich erwähnt als Speise wurde Gulasch bereits 1787. Das Wort selbst machte wohl deutlich früher die Runde – bereits im Jahr 1840. Der Schmortopf hat also eine lange Tradition.
Bei Rotweingulasch gehört obendrein ein Schuss Rotwein in den Schmortopf. Der Alkohol macht das Fleisch besonders weich. Später bei Tisch passt der Kochwein auch als begleitender Wein zum Gulasch. Viel verkehrt kann man da nicht mehr machen. Sehr gut passt beispielsweise ein kräftiger Bordeaux Rotwein wie der Château Saint Ange Saint Emilion Grand Cru oder der Château La Gorce Cru Bourgeois Médoc.
Auf den Punkt gebracht: Rotwein muss es sein
Bei ungarischem Gulasch kommen Fleisch, deftige Soße und viel Kräuter zusammen. Daran lässt sich bereits sehen: Weißwein wird hier gnadenlos untergehen. Rotwein zu Gulasch ist daher die Empfehlung. Und da kann es ruhig kräftig und gehaltvoll zugehen.
Welcher Rotwein zu Gulasch grundlegend passt
Am besten ist es, wenn der Wein kräftig, tanninreich und trocken ist. Hier kommt man mit einem Rotwein aus dem Languedoc-Roussillon wie den Domaine Montmija Signature Corbières Bio voll auf seine Kosten. Aber auch ein Rotwein aus der Toskana passt. Der Boscarelli Vino Nobile di Montepulciano ist fruchtig und vielschichtig und damit der ideale Begleiter für das Gulasch. Aromatisch-elegant ist der Paul Kerschbaum Zweigelt.
Wein zu Gulasch in verschiedenen Varianten
Rindergulasch
Neben Schweinefleisch ist Rind die typische Fleischsorte für ungarisches Gulasch. Die feste Struktur des Rindfleischs gibt die lange Schmorzeit vor. Schweinefleischanteile und reichlich Paprika sorgen am Ende für eine besonders sämige Soße. Am Ende der Schmorzeit werden gerne Paprikastreifen zugefügt. Diese köcheln kurz mit. So behält die Paprika ihre knackige Frische. Hierzu passt ein Wein aus Syrah Trauben hervorragend. Die verhaltenen Tannine verwässern weder die Soße noch die Fleischaromen. Ein passender sizilianischer Rotwein zu Gulasch mit Rind ist der Planeta Syrah Maroccoli IGT Sicilia. Sommos Colección Cabernet Sauvignon ist ein gehaltvoller, aber geschmeidiger spanischer Rotwein aus Somontano. Auch er bildet mit Rindergulasch ein dynamisches Duo.
Szegediner Gulasch
Das Szegediner Gulasch bringt eine Besonderheit im Rezept mit: Sauerkraut. Das Kraut wird gründlich unter Wasser abgespült, damit die Speise nicht zu sauer wird. Besonders würzig wird das Gulasch durch eine dicke Scheibe geräucherten Speck, die mitgeschmort wird. Dazu kommt viel Paprika, grün, rot, gelb, ganz nach Gusto. Wer will, kann noch etwa Paprikapulver hinzugeben, um den Geschmack zu verstärken. Zwiebeln, Kümmel, Lorbeerblätter und Wacholderbeeren erledigen zusammen mit Pfeffer und Salz den Rest. Das Besondere an diesem Gulasch-Rezept ist der Sauerkrautanteil, der sich deutlich bemerkbar macht. Das macht die Frage „Welcher Rotwein für das Gulasch?“ auch etwas kniffliger. Mit Creme fraiche lässt sich die Säure im Gericht etwas mildern. Dennoch braucht es eine Weinsoße, die sich den starken Fleischaromen ebenso anpasst wie dem Sauerkraut.
Hier wäre ein säurearmer Wein, am besten im Barrique ausgebaut, eine gute Wahl. Empfehlung: eine Cuveé aus Merlot, Cabernet Sauvignon und Malbec wie der Château Segonzac Tradition aus dem Bordeaux. Auch eine Rotwein-Cuvée mit einem deutlichen Syrah Anteil wäre denkbar. Der Château Prieuré des Mourgues Grande Reserve ist ein gehaltvoller Rotwein aus dem Languedoc-Roussillon und ein echter Tipp. Oder wie wäre es mit dem Menhir Pietra Primitivo Susumaniello Salento rosso IGT? Dieser Rotwein aus Apulien wurde im Barriquefass ausgebaut und ist am Gaumen weich und saftig.
Hirschgulasch
Ein Ansitz Waldgries Lagrein passt hervorragend als Rotwein zu Gulasch mit Hirschfleisch. Dieser Südtiroler Rotwein begleitet die Brataromen mit seiner fruchtigen Art. Dabei bringt er keine Bittertöne mit ein. Die Soße aus dem Bratensaft wirkt besonders fein abgerundet mit einem Schuss des Weines, der später auch das Essen als Tischwein begleitet.
Welcher Rotwein für Gulasch – unser Fazit
Sie sehen: Grundsätzlich ist es nicht schwer, den richtigen Rotwein für Gulasch zu wählen. Kräftig und voller Tannine muss es sein, um dem deftigen ungarischen Nationalgericht gerecht zu werden. Weißwein darf bei dieser Speise gerne beiseite bleiben, da der nur untergehen würde. Wer ein Rotweingulasch zubereiten möchte, muss da auch nicht groß herummachen. Der Wein für die Rotweinsoße ist auch die treffende Weinbegleitung beim Essen.
Aufpassen sollte man nur beim Rotwein für Szegediner Gulasch. Da dieses Gulasch-Rezept durch das Sauerkraut deutlich säuerlicher ist, muss der Wein entsprechend an diese Säure angepasst sein. Da darf der Tisch- und Soßenwein gerne etwas weniger Säure haben.