« Klassiker aus dem Dourotal »
Ein köstliches Menü wird abgerundet durch die richtige Getränkebegleitung. Während beispielsweise mit einem aromatischen Lamm ein Rotwein, der ebenso kräftig im Geschmack ist, harmoniert, passt Weißwein häufig zu leichten, mediterranen Gerichten. Und als Aperitif zur Eröffnung der Genussreise? Nun, da ist Portwein zu empfehlen. Den portugiesischen Klassiker, der vom Dourotal aus seinen Siegeszug antrat, stellen wir Ihnen näher vor.
Wo der Portwein seine Heimat hat
Wussten Sie es? Der Name Portwein leitet sich von der Hafenstadt Porto ab. Dabei handelt es sich aber nur um das frühere Vertriebszentrum des Ports. Beheimatet ist das Getränk, das wie der Sherry ein Süßwein ist, eigentlich im Dourotal. Die Region im Norden Portugals ist das älteste Weinbaugebiet der Welt und erstreckt sich von der Serra do Marão, etwa 80 km östlich von Porto bis zur spanischen Grenze an beiden Seiten des Flusses Douro entlang. Bereits die alten Römer fanden hier das optimale Terroir für den Weinanbau vor.
Die von Schiefer geprägten Steilhänge des Tals schaffen in Kombination mit den vielen Sonnenstunden und dem besonderen Mikroklima in Flussnähe ideale Voraussetzungen, damit Reben bestens reifen können. Noch heute stehen Douro Weißwein und Douro Rotwein für hervorragende Qualität, die auf der ganzen Welt geschätzt wird. Die prägenden Rebsorten sind Touriga Nacional, Touriga Franca, Tinta Roriz (Tempranillo), Tinta Barroca und Tinto Cão. Und auch wenn Wein aus dem Dourotal, das mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe ist, schon lange nicht mehr nur mit ihm verbunden wird – der Portwein bleibt das Aushängeschild.
Portugiesischer Wein im Fokus
Werfen wir einen Blick auf die Geschichte des Ports: Im 17. Jahrhundert suchten die Engländer nach einer Alternative zu den bevorzugten französischen Weinen. Aufgrund der Kriegswirren hatte Frankreich ein Importverbot erlassen und somit musste Ersatz her. Im Dourotal wurde man fündig. Der portugiesische Rotwein wurde in Porto verschifft und nach England verbracht. Dort angelangt merkte man jedoch schnell, dass portugiesischer Wein nicht für lange Seereisen geeignet ist und die Qualität stark gelitten hatte. Findige Köpfe fanden eine Lösung. Sie brachen die Maischegärung nach 1-2 Tagen durch die Zugabe von Brandwein ab und erhielten so einen süßen Most, der durch die Brandweinzugabe einen Alkoholgehalt von etwa 20 Prozent aufwies. Dieser schwere, alkoholstarke Portwein überstand die Seefahrt problemlos und wurde zu dem Lieblingsgetränk der verwöhnten Engländer. Aufgrund dessen, dass Portwein früher eben vor allem nach England geliefert wurde, nennt man ihn auch heute noch Englishmen Wine.
Heute ist der Prozess bei der Herstellung des Süßweins fast identisch. Die Gärung wird noch immer nach 2 Tagen gestoppt, die fruchtsüße Maische wird mit Destillate um die 77 % angereichert.
Der Port als gern gesehener Gast auf Festen
Der portugiesische Wein aus dem Dourotal ist auch heute noch immer willkommen bei vielen Anlässen. Wer einen gemütlichen Abend mit Freunden plant und das Dinner besonders köstlich einleiten möchte, überrascht mit einem kraftvollen Portwein. Auf Festen und offiziellen Veranstaltungen ist der klassische rote Port ideal, um auf den Mann oder die Frau der Stunde anzustoßen oder ein großes Ereignis zu würdigen.
Neben der roten Variante hat sich weißer Portwein etabliert, der denselben Werdegang durchläuft. Dieser schwere Wein aus Portugal transportiert puren Genuss, der, je nach Ausbauart, verschieden ausfallen kann. Die Aromenvielfalt verblüfft selbst gestandene Port-Weintrinker mit immer neuen Nuancen.
Weingut mit Tradition: Quinta das Lamelas
Eines der bekanntesten Weingüter Portugals, die sehr guten Portwein herstellen, ist Quinta das Lamelas. Seit 1886 besteht das Gut, in dem alles ganz in der Weinkunsttradition steht, die dem Dourotal seine Identität verleiht. Die Trauben werden hier noch von Hand geerntet und gemeinsam in ausgelassenen Gruppen getreten. Werfen wir einen Blick auf ein paar Ports.
Extra Dry White Reserve Portwein
Weiße Ports, wie aus der Quinta das Lamelas, sind nicht nur interessante Speisebegleiter. Als Aperitif mit Limette und Minze oder einfach pur mit einem Eiswürfel überzeugen sie auf hohem Niveau. Besonders interessant ist seine Verwendung in klassischen oder außergewöhnlichen Cocktails.
Ruby Reserva
Die Ruby Klasse stellt den Einstieg in die Welt des Portweins dar. Als Ruby Reserva ist der Wein ein Verschnitt aus mehreren Jahrgängen, die 3-5 Jahre in großen Fässern lagern. Die Süßweine sind fruchtbetont und oft wahre Kunstwerke in Zusammenstellung und Ausführung.
LBV Port
Das LBV steht für Late Bottled Vintage. Solch ein Wein verbleibt zwischen 4 und 6 Jahre in großen Holzfässern, wo sich zusätzliche Aromen entwickeln, die ihn von einem Ruby Port unterscheiden. Er ist komplexer im Aufbau, elegant und von eindrucksvoller Würze. Ein Port den man probieren muss. Unser Favorit ist der LBV Port 2015 von der Quinta das Lamelas.
Vintage Port
Nur die besten Weine eines besonderen Jahrgangs werden zu einem Vintage Port vereint. In England wird die Bezeichnung für Jahrgangsweine verwand und ist eine Geschmackserlebnis-Garantie. Diese Ports sind jeden Cent wert, diese Unikate stellen die Königsklasse der Portweine dar. Mit einem Porto Vintage aus der Quinta das Lamelas 2015 als Geschenk, trifft man immer ins Schwarze.
Tawny Reserve
Als Tawny werden Ports bezeichnet, die lange im Fass reifen durften. Die Fasslagerung begünstigt den Sauerstoffaustausch und verleiht dem Tawny Port seine typische Bernsteinfarbe und Aromen nach Dörrobst, Orange und edlen Gewürze. Der Süßwein ist ein Verschnitt von verschiedenen Jahrgängen. Sind zum Beispiel 20 Jahre als Reifezeit angegeben, deutet das darauf hin, dass der Wein die typischen Charaktereigenschaften eines sehr lange gereiften Tawny Port aufweist. Besonders überzeugt der Tawny Reserve Portwein der Quinta das Lamelas.
Den Portwein richtig trinken
Weißer Portwein wird bei ca. 10 Grad getrunken, was seine Qualitäten als Longdrink oder Port-Tonic unterstreicht. Je nach Beschaffenheit, Ausbauart und Alter sollte ein guter Port nicht unterhalb von 16 Grad serviert werden. Als maximale Portwein-Trinktemperatur kann die 20 Gradmarke gelten, wobei trotz aller Erfahrung immer der individuelle Trinkgenuss im Vordergrund steht.
Wie bei jedem Wein entfaltet ein hochwertiger Portwein sein ganzes Potential erst in einem passenden Weinglas. Das typische Portweinglas ähnelt einem Sherryglas, mit einem sich nach oben verjüngenden Kelch in Tulpenform. Die Gläser sind, dem höheren Alkoholgehalt geschuldet, kleiner als ein übliches Weinglas und werden nur bis zur Hälfte befüllt. Als gute Alternative zum klassischen Portweinglas kann aber auch ein Universalglas im Schrank stehen.