Zwar spart sie nicht an Kalorien, aber auch nicht an Geschmack: die Lasagne. Diese Pasta-Variation ist ein weiterer Klassiker der italienischen Küche, der weit außerhalb des Stiefellandes große Beliebtheit gefunden hat. Und wie zu jeder italienischen Spezialität gibt es die passende Weinempfehlung. Aber welcher Wein zur Lasagne soll es sein? Wir haben ein paar Tipps für Sie.
Lasagne – ein Alleskönner aus Italien
Fettreiche Fleischsoßen mit Sellerie, Zwiebeln und Gemüse zwischen Pastaplatten. Dazu Mozarella, Parmesan und Béchamelsoße. So sieht die typische Lasagne aus, wie sie Tag für Tag auf der ganzen Welt echte Gaumenfreuden bereitet. Wobei „typisch“ in diesem Zusammenhang eher ein lockerer Begriff ist. Denn die typische Lasagne gibt es so genommen nicht, wird sie doch in allen Regionen Italiens anders zubereitet – ähnlich wie die Paella in Spanien. Die Italiener sind da ziemlich erfinderisch, was die Rezepte betrifft. Was aber gleich bleibt: Als Wein zur Lasagne wird bevorzugt Rotwein getrunken.
Dies ist auch unser grundlegender Tipp. Das Pairing kann italienischer Rotwein sein. Die klassische Lasagne kommt aus der italienischen Region Emilia-Romagna. Häufig werden regionale Weine zu dieser Speise kombiniert, daher passen hier besonders Weine aus Norditalien. Lambrusco ist ein Rotwein aus der Emilia-Romagna, leicht prickelnd und mit Restsüße. Die Restsüße mildert die in den Tomaten enthaltene Säure. Unsere Empfehlung zum Pasta-Klassiker: Ca‘ de‘ Medici Lambrusco Reggiano dolce.
Weißer Wein zur Lasagne ist allerdings durchaus eine Alternative. Vor allem zur Gemüselasagne passt italienischer Weißwein. Mit ihm gehen die Gemüsearomen von Zucchini, Aubergine, Paprika und Co. sowie Gewürze wie Rosmarin und Thymian nicht unter. Befinden sich in der Lasagne viele Pilze, wäre außerdem ein Grauburgunder zu empfehlen. Hier lohnt es sich, einen Blick auf Weißweine aus dem Friaul zu werfen. Ein toller Pairing-Partner ist der Drius Pinot Grigio Isonzo del Friuli DOC. Aber auch Riesling mit wenig Säure ist eine Empfehlung wert oder Südtiroler Weißwein wie ein Weißburgunder „Dellago“ Kellerei Bozen.
Wo jedoch kräftige Fleischaromen und Fette dominieren, ist ein Rotwein Pflicht. Und der darf ruhig kräftig und mit etwas mehr Tanninen sein. Passend ist der Lenotti „Valsorda“ Veneto Rosso – ein Rotwein aus Venetien.
Welcher Wein zu Lasagne? Tipps, wenn es besonders fettig wird
Stichwort Fett: Die Lasagne ist alles andere als ein leichtes Gericht. Und genau deswegen fällt die Wahl meistens auf einen Rotwein. Sei es nun eine kräftige Fleischsoße, die Béchamelsoße oder der Käse – eine Lasagne hat immer viele Zutaten, die ordentlich Fett einbringen. Fett braucht als Gegengewicht einen Wein mit vielen Tanninen, die den Fettgehalt im Pastagericht leichter wirken lassen. Optimalerweise sollten für den richtigen Wein zu Lasagne die Gerbstoffe nicht sehr ausgeprägt und die Holznoten zurückhaltend sein. Denn genau diese gehen mit einer fettigen Speise gleich auf Kollisionskurs und dämpfen die Gaumenfreude beträchtlich.
Die Tomaten in der Soße schließen einen sehr säurehaltigen Weißwein eher aus, da sich Tomatensäure und Weinsäure gegenseitig hochschaukeln und eine beißende Schärfe entwickeln, die keiner wirklich mag. Die Weinsäure im Rotwein ist zwar auch vorhanden, wird aber bei vielen Sorten von deren fruchtigen Aromenstrukturen harmonisch geglättet. Das ist der Hauptgrund, warum man zu dieser Form der Pasta am besten ein Glas Rotwein trinkt, wie zum Beispiel einen „Ronchedone“ Vino Rosso Cà dei Frati. Insgesamt sollte man darauf achten, dass der Wein höchstens eine mittlere Säure hat.
Lasagne-Rezept mit Rotwein
Roter Wein zur Lasagne ist nicht nur der ideale Pairing-Partner, sondern eignet sich auch, um direkt in das Gericht mit einzufließen. Probieren Sie es einfach mal, das angebratene Hackfleisch mit Rotwein abzulöschen – einfach herrlich. Nachdem das Fleisch Farbe angenommen hat, kommen Zwiebeln, geriebene Karotten und Knoblauch dazu. Jetzt heißt es aufpassen! Die Zwiebeln dürfen nicht verbrennen, die Karotte nur hellbraune Farbe annehmen. Der Knoblauch darf auf keinen Fall anbrennen, da die Lasagne sonst bitter schmeckt. Haben alle Zutaten ihren Garzustand erreicht, stoppt man den Anbratvorgang, in dem der Rotwein hinzugegeben wird. Am besten ist es, diesen Wein später zur Lasagne am Tisch zu servieren. Nach dem Ablöschen bleibt das Fleisch noch solange auf dem Herd, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Exkurs: Grundlegende Tipps zur Zubereitung einer Lasagne
Aus der Praxis und aus den Überlieferungen stammt die Regel: Als unterste Lage der Schichtung immer Béchamel oder die Bolognese-Fleischsoße aufzutragen. Das ist keine Binsenweisheit und hat einen praktischen Sinn. Wäre eine der Pastascheiben bzw. Platen am Boden der Auflaufform, würde sie anbrennen und beim Herausnehmen den leckeren Auflauf zermatschen. Deshalb: Die Schichtung immer mit Füllung oder der obligatorischen Béchamelsoße beginnen. Die Schichten sollten mindestens vier, besser aber sechs oder mehr Lagen betragen.
Der richtige Wein zu Lasagne – unser Fazit
Ohne Frage: Wer gerade auf Diät ist, der hält sich am besten von einer Lasagne fern. Wer sich aber mal so richtig mit mediterranen Geschmacksexplosionen verwöhnen möchte, der kann sich durchaus mal diese Köstlichkeit erlauben. Dazu einen kräftigen, tanninreichen roten Wein zur Lasagne und schon steht den Gaumenfreuden nichts mehr im Weg. Ob es um ein klassisches Lasagnengericht geht oder um eine Gemüselasagne, vielleicht sogar in einer veganen Variante: Rotwein ist immer die richtige Wahl für diese würzige Zubereitung. Andererseits ist es zumindest bei einer vegetarischen Lasagne durchaus erlaubt, es mit einem Weißwein zu versuchen. Hier sollte jedoch die Säure dann nicht zu hoch sein.