Welcher Wein passt zu Flammkuchen?

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Der Flammkuchen ist DIE Spezialität des Elsass. Er hat aber auch in Regionen Deutschlands, etwa im Saarland, sein Zuhause. Herzig, süß, kräftig gewürzt oder bunt mit Gemüse belegt – es gibt ihn mittlerweile in unzähligen Ausführungen. Eine leckerer als die andere. Um den Genuss abzurunden, darf eine harmonische Weinbegleitung nicht fehlen. Welcher Wein passt zu Flammkuchen? Lassen Sie sich von unseren Tipps inspirieren.

Die Geburt des Elsässer Klassikers

Der Flammkuchen, auch Tarte flambée, genannt, ist eine französische Spezialität, die ihre Geburtsstunde im Elsass hatte. Dort, wo sich idyllische Fachwerkdörfer mit sanften Hügeln und Weinbergen abwechseln, entstand das Gericht etwa Ende des 19. Jahrhunderts. Als in der Region das Brot noch in Steinöfen gebacken wurde, kamen pfiffige Bauern auf die geniale Idee, die Temperatur im Ofen zu testen. Zuvor hatten die Bäcker ihre Backware auf gut Glück hineingeschoben, was oft zu verbrannten Produkten führte. Um dies zu vermeiden, setzte sich folgendes Vorgehen durch: Es wurde ein hauchdünn ausgerollter Fladen aus Brotteig in den Ofen getan. Kam dieser nach wenigen Minuten dunkel oder verbrannt wieder heraus, war die Temperatur im Steinofen zu hoch und das Backen musste noch warten. Kam der Fladen aber wabbelig und blass aus dem Ofen, war die Temperatur schon zu niedrig und es musste nachgeheizt werden. Erst wenn der Testfladen fest und goldgelb herauskam, war die optimale Brotbacktemperatur gegeben. Der Fladen wurde gleichzeitig als Mahlzeit verwertet. Das war die Geburtsstunde des heute so beliebten Elsässer Flammkuchens, der mit Wein zusammen ein Stück französischer Genusskultur darstellt.

Flammkuchen Elsässer Art im Wandel der Zeit

Schnell verbreitete sich die Art der Temperaturbestimmung. Um den Testfladen nicht ungenutzt zu lassen, belegten die Leute ihn mit Speck, Zwiebeln und Sauerrahm. Dieser Belag entspricht dem klassischen Elsässer Flammkuchen, wie man ihn heute kennt und liebt.

Neuigkeiten blieben auch damals nicht lange verborgen, schon gar nicht, wenn ein herrlicher Duft durch das Dorf zog. Schnell stellten sich die ersten Neugierigen ein, die ebenfalls den Flammkuchen probieren wollten. Man begann den Testfladen zusammen mit dem allgegenwärtigen Elsässer Wein zu verkosten. Flammkuchen und Wein: ein unschlagbares Pairing, das bis heute Bestand hat. Reisende trugen die Geschichte des Flammkuchen in die Welt hinaus und es dauerte nicht lange bis die französische Spezialität in Baden und der Pfalz Einzug hielt. Schnell waren weitere Zutaten probiert und immer kreativere Kreationen entstanden. Hier eine Tarte flambée mit Thymian, Ziegenkäse und Honig, dort eine mit Kartoffeln – Gourmets hatten eine echte Genussreise vor sich.

Der richtige Wein zu Flammkuchen

Aber welcher Wein passt nun zu Flammkuchen? Nun, die meist süßen Zwiebeln (Schalotten) und der salzige Speck verlangen nach einem Wein, der eine der Geschmacksrichtungen aufgreift, die Aromen auffängt und harmonisch vereint. Nimmt man die typischen, Schalotten, dann kommt man an dem jungen, süßen Most der Elsässer Weine zur Flammkuchen-Begleitung nicht vorbei. Dieser Federweißer passt optimal für das Zusammenspiel von Süße und Salzigkeit. Leider ist Federweißer nur eine kurze Zeit erhältlich, solange, bis sich die Restsüße in den Flaschen, in denen er reift, aufgebraucht ist, und sich diese in Alkohol verwandelt hat. Aber der Publikumsliebling aus Frankreich ist das ganze Jahr über präsent. So hat sich französischer Wein, vornehmlich der mineralisch ausdrucksstarke Riesling mit fast salzigen Nuancen, als perfekter Begleiter der Schalottensüße erwiesen. Eine echte Empfehlung ist ein frischer Wackenthaler Elsässer Riesling Kaefferkopf.

Französischer Weißwein wird in vielen Geschmacksrichtungen ausgebaut, von denen sich immer einer als guter Begleiter zu Flammkuchen findet. Als Pendant zu den mineralisch, trockenen Weinen kommt ein anderer Elsässer Weißwein in Frage: ein fruchtsüßer Bio Riesling aus dem Gut von Eric Rominger. Aber auch Gewürztraminer oder Muskateller drängen sich geradezu auf, wenn man die fruchtigen Aromen bevorzugt.

Für den Wein zu Flammkuchen mit Fisch steht ein Crémant hoch im Kurs. Ein Wackenthaler Crémant d´Alsace Brut oder ein prickelnder Crémant d‘ Alsace brut Bio von Eric Rominger runden den Genuss gekonnt ab. Wer einen trockenen Weißwein bevorzugt, ist mit Georg Mosbacher Riesling trocken Bio bestens versorgt.

Varianten – Geschmäcker – Besonderheiten

Der französische Klassiker wird in vielen Varianten angeboten, da ist der Fantasie keine Grenze gesetzt. Ebenso verhält es sich mit den Pairing-Weinen zum Flammkuchen. Die klassische Version, in der die feinen Küchlein serviert werden, wird tatsächlich meist von Weißwein begleitet. Aber es ist in Ordnung, auch auf Rotwein zu setzen. Allerdings sollte man bei der Auswahl ein paar Dinge beachten. Die Tannine sollten dezent sein und auf Holzausbau sollte ganz verzichtet werden, die starken Aromen würden den feinen Nuancen des Gerichts keine Chance lassen. Sangiovese wäre eine gute Wahl. Der Rotwein kommt ohne Fassausbau recht säurebetont, aber schlank daher und zeigt wenig Tannin. Auf Augenhöhe steht Burgunder Rotwein aus Pinot Noir.

Weiter im Süden Frankreichs, wo es zum Mittelmeer hingeht, ist der Flammkuchen ebenfalls beliebt. Er wird hier häufig in einer mediterran angehauchten Variante serviert. Dabei kommt Rucola, Tomate in getrockneter oder frischer Form vor. Beliebt sind auch italienischer Ziegenkäse mit geräucherten oder luftgetrockneten Speckvarianten sowie Auberginen oder Fisch. Die Zutaten bestimmen den Wein dazu. So wundert es niemanden, dass hier nicht selten ein Rosé oder ein leichter Rotwein serviert wird. Dieser wird tanninarm, fruchtig oder säurebetont gewählt, je nach dem Belag, dessen Aromen er begleitet.

Bei einer süßen Tarte flambée kommen auch die Liebhaber süßer Weine auf ihre Kosten. Tipp: Der Wein zu Flammkuchen lieblicher Art sollte immer eine Nuance süßer sein als der Belag selbst, um den Säuren im Wein keine Dominanz zu überlassen. Im Sauternes werden oft die berühmten Süßweine gereicht, wenn zum Beispiel megasüßer Nougat aus Montelimar im Spiel ist. Bei weniger süßen Varianten, Schokoladen etc. ist man mit einer Auslese oder einem Riesling feinherb Kabinett auf der sicheren Seite.